Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song

Ein tief bewegender Filmabend erfreute viele Besucher an diesem Freitagabend. Zwei Stunden inkl. einer speziellen Einleitung sorgten für einen tiefen Einblick in das kreative und grüblerische Leben eines sympathischen Künstlers, der so ziemlich alle grundlegenden Themen des Lebens in seinen Liedern abhandelte, und das mit beachtlicher Tiefe: Leben und Tod, Liebe und Verlust, Glaube und Zweifel.

Der mit reichlich unveröffentlichtem Archiv- und Interviewmaterial ausgestattete Film – erstmals bei der Biennale 2021 in Venedig gezeigt – glänzte mit umfassenden Schilderungen und Interviewpassagen seiner Weggenossen und engen Freunde aus seiner  Heimat Montreal. Dazu Gespräche mit einigen Profis aus dem nordamerikanischen Musikgeschäft aber auch manchen Interpreten seiner Songs. Dem Zuschauer wurde auf äußerst prägnante Weise der Mensch Leonard Cohen nähergebracht, sein Suchen nach Sinn, seine Spiritualität, seine Liebe zu den Frauen und vor allem das Eigenleben seines berühmtesten Songs „Hallelujah“, lange nachdem dieser 1984 von seiner damaligen Plattenfirma Columbia Records abgelehnt wurde, aber sieben Jahre später durch mehrere Cover-Versionen zunehmend an weltweiter Popularität gewann. Bis er schließlich zur Hymne avancierte und ein Eigenleben auch jenseits von seinem Schöpfer Leonard Cohen zu führen begann. Man erfuhr, das es bis heute um die 300 verschiedene Covers dieses Songs gibt und dass die Text-Strophen, um die 150 von Cohen in jahrelanger, zäher Arbeit verfasst, sich in immer neuen Varianten zeigte. Das Original hatte 6 Strophen.

Fazit:
Geliefert wurde das wunderbare filmische Porträt eines nachdenklichen, nach Ausdruck seiner Innenwelt suchenden Künstlers, der erst mit Anfang 30 die Laufbahn eines Sängers und Liederkomponisten einschlug und zu guterletzt, er war schon in seinem 7. Lebensjahrzehnt, noch einmal für mehrere Jahre triumphal auf die Bühnen der Welt zurückkehrte.