
Tri002 (trio-null-zwo)
Im Tri002 (trio-null-zwo) kreieren Altsaxophonist Albrecht Ernst, Bassist Tobias Fröhlich und Schlagzeuger Jan Einar Groh ihr Klangideal von Jazz. Energetisch, offen und authentisch. Das risikobereite Spiel mit Harmonik, Rhythmus und Form und ein in sich geschlossener Bandsound lassen Musiker wie auch Zuhörer in die Freuden kommunikativer Improvisation eintauchen. Dabei verneigen sich die drei Musiker mit ihren Kompositionen vor der Geschichte des improvisierten Schwingschlags.
Nachlese
Albrecht Ernst (Altsaxophon), Tobias Fröhlich (Kontrabass) und Jan Einar Groh (Schlagzeug) – sie sind das „Tri002“. Und sie eröffneten die Session am letzten Oktobersonntag 2017 im mit Publikum gut gefüllten Eschborn K mit ausschließlich eigenen Stücken. Ausschließlich aus der Feder von Albrecht Ernst. Alle Stücke hatten einen literarischen bzw. persönlichen Hintergrund, und durchgehend sind es Frauen oder Frauengestalten, von denen Abrecht sich zu seiner Musik inspirieren ließ.
Für die Zuhörer war es keine leichte Kost, aber durch ihr intensives gemeinsames und immer stark aufeinander bezogenes Musizieren gaben die Musiker den melodisch und formal sehr frei gestalteten Stücken einen spürbaren Zusammenhalt. Die aufmerksame Stille im Publikum während des ganzen Sets spiegelte diese Dichte ihrer Musik wieder. Das Stück im Zentrum des Programms war das für mich stärkste Werk des Abends: „Ich sah Dich nicht kommen“. Musik gleich einer Reise durch eine vielschichtige Seelenlandschaft, ausgehend von einem selbstgesprächsartigen Monolog des Saxophons klangen innere Unruhe, Zerrissenheit, Ratlosigkeit, und entwickelten sich zunehmend zu vorwärtsdrängender Entschlossenheit.
In der anschließenden Session erklangen dann – dank einer Platzierung auf der Setliste – einige eher wenig gespielte Titel aus dem Real Book, z. B. „Four“ oder „Speak low“. Es gab an diesem Abend also einige Neuentdeckungen für Zuhörer und Musiker.
Heiner Geerlings